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Das Bewerbungsgespräch

Eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch ist eine positive Reaktion auf Ihre Bewerbungsunterlagen. Nutzen Sie die Gelegenheit, diesen ersten positiven Eindruck zu festigen.

Wichtig: Französische Arbeitgeber interessieren sich besonders für die Allgemeinbildung und die Persönlichkeit des Bewerbers.

Ein Bewerbungsgespräch unterteilt sich in drei Schritte:

  • Die Vorbereitung
  • Das Gespräch
  • Die Nachbereitung

Vorbereitung

Gehen Sie auch in diesem Fall methodisch vor:

Bestätigen Sie möglichst schriftlich den Gesprächstermin.

Sammeln Sie alle Informationen über das Unternehmen, die Sie bekommen können, besonders über den aktuellen Stand und jüngste Entwicklungen (Internet, Presseberichte, Jahresberichte, Wirtschaftszeitungen). Bereiten Sie sich auf der Grundlage dieser Informationen auf häufig gestellte Fragen zu folgenden Punkten vor:

  • Lebenslauf und berufliche Ziele
  • Wissensstand im Hinblick auf das Unternehmen, seine Produkte, etc.
  • Motivation für die Bewerbung
  • Vorstellungen und Erwartungen im Hinblick auf die Tätigkeit berufliche und persönliche Erfahrungen, die bei der zukünftigen Arbeit hilfreich sein können
  • Bereitschaft zur Teamarbeit
  • Selbsteinschätzung (Kritikfähigkeit, Lernbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Flexibilität, persönliche Stärken und Schwächen)
  • Gehaltsvorstellungen

Vorbereitung ist wichtig, aber vor allem sollten Sie im Gespräch natürlich wirken. Da kann zuviel des Guten auch kontraproduktiv sein. Gehen Sie ein Bewerbungsgespräch wie eine mündliche Prüfung an: Wenn Sie jemand sind, der sich umso sicherer fühlt, je mehr er vorbereitet, dann machen Sie es auch hier so; erstellen Sie beispielsweise Listen zu möglichen Fragen und lernen Sie diese auswendig. Wenn Sie eher ein "Bauchmensch" sind und damit bereits positive Erfahrungen gemacht haben, verlassen Sie sich auch beim Vorstellungsgespräch auf Ihr Gefühl.

Beliebte Fragen in dieser Kategorie sind u.a.: "Nennen Sie uns doch mal Ihre drei größten Stärken/Ihre drei größten Schwächen." Ziel dieser Fragen ist es weniger, tatsächlich etwas über Ihre Stärken und Schwächen zu erfahren. Man spielt Ihnen vielmehr den Gesprächsball zu, um zu sehen, wie Sie reagieren. Je nach Gesprächssituation sollten Sie hier recht selbstbewusst reagieren: "Ich nenne Ihnen gerne die drei Stärken, die am ehesten für diese Stelle relevant sind, auch wenn ich natürlich viel mehr habe" oder "Selbstverständlich habe ich Schwächen, die sind aber nicht für diese Tätigkeit relevant". Liefern Sie auf keinen Fall durch zu große Bescheidenheit und zu kritische Selbsteinschätzung Ihrem Gesprächspartner eine regelrechte Steilvorlage.

Gespräch

Man kann nie genau voraussehen, wie ein Vorstellungsgespräch ablaufen wird. Es hängt ganz davon ab, wer Ihre Gesprächspartner sind und welche Position diese innerhalb des Unternehmens einnehmen (Personalvertreter, Abteilungsleiter, Ausbildungsleiter, etc.). In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie sich auf die jeweiligen Personen einstellen. Behandeln Sie alle Gesprächspartner mit dem gleichen Respekt, unabhängig von ihrer Position.

Es gibt kein Standardschema für den Ablauf des Gesprächs, aber grob gliedert es sich in drei Teile.

In der Regel beginnt ein Gespräch mit einer eher lockeren Begrüßung, um Ihnen Ihre Anspannung zu nehmen. Gehen Sie darauf ein und nutzen Sie die Gelegenheit, einen ersten Eindruck von Ihren Gesprächspartnern zu erhalten. Diese werden wahrscheinlich dann dazu übergehen, Ihnen das Unternehmen kurz vorzustellen. Wichtig ist, dass Sie sich sehr interessiert zeigen, auch wenn Ihnen die Fakten bereits vertraut sein sollten.

Sicherlich werden Sie im Folgenden dazu aufgefordert, sich selbst kurz vorzustellen. Erwähnen Sie nur die wichtigsten Punkte und stellen Sie, wenn möglich, eine Verbindung zur angestrebten Tätigkeit her. Versuchen Sie auch Besonderheiten hervorzuheben, denn Ihr Ziel ist es, sich von den zahlreichen Mitbewerbern abzugrenzen.

Anschließend wird man Ihnen eine Reihe von Fragen stellen, teils fachlicher, unter Umständen auch teils persönlicher Natur.

Fragen und Wünsche zu folgenden Punkten könnten Sie beispielsweise äußern:

  • detaillierten Beschreibung der Position
  • Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter, Arbeitsabläufe
  • Aufstiegschancen, Möglichkeiten zur Weiterbildung, Auslandseinsätze
  • soziale Leistungen, Gehalt, Urlaub

Wenn Sie auf eine der Fragen keine Antwort geben wollen, teilen Sie dies Ihrem Gegenüber freundlich, aber bestimmt, mit.

Es gibt auch eine Reihe von Fragen, die wie in Deutschland nicht zulässig sind, z.B. Fragen nach der Zugehörigkeit in einer Partei oder Gewerkschaft, nach Austritts- oder Kündigungsgründen in früheren Unternehmen, nach den Vermögensverhältnissen etc. Auch diese Fragen können Sie selbstverständlich abblocken.

Rechnen Sie u. U. auch mit provozierenden Fragen. Hier gilt das Gleiche wie bei der Frage nach Ihren Stärken und Schwächen: Man will Ihr Verhalten in bestimmten Situationen testen.

Abschließend wird man vermutlich von Ihnen wissen wollen, ob Sie noch Fragen haben. Hier sollten Sie keinesfalls mit einem Nein antworten, sondern vorbereitete Fragen stellen, die sowohl fachlicher als auch formaler Natur sein können. Achten Sie jedoch darauf, nicht nach Informationen zu fragen, deren Kenntnis vorausgesetzt werden kann oder die im Verlauf des Gesprächs bereits erwähnt wurden. Einige Vorschläge:

  • detaillierte Beschreibung der Position
  • Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter, Arbeitsabläufe
  • Aufstiegschancen, Möglichkeiten zur Weiterbildung, Auslandseinsätze
  • soziale Leistungen, Gehalt, Urlaub

Häufig wird angeraten, eine Liste mit Fragen vorzubereiten und diese auswendig zu lernen. Sie können aber auch ruhig zeigen, dass Sie sich vorbereitet haben, etwa indem Sie eine Mappe bei sich haben, in der Ausdrucke von der Website des Unternehmens und ähnliches sind. Man stellt Sie ganz sicherlich nicht ein, weil Sie gut auswendig lernen können. Eine mögliche "letzte" Frage wäre: "wann kann ich mit einer Entscheidung rechnen ?"

Vor und während des Vorstellungsgesprächs sollten Sie folgende gängige Regeln beachten:

  • Achten Sie auf die Auswahl Ihrer Kleidung.
  • Treten Sie sicher und gelassen auf, achten Sie auf Ihre Körpersprache.
  • Antworten Sie möglichst direkt auf die Fragen.
  • Sprechen Sie klar, deutlich und konzentriert.
  • Halten Sie Blickkontakt zu Ihrem Gesprächspartner.
  • Beenden Sie niemals selbst das Gespräch

Nachbereitung

Solange Sie keine definitive Antwort haben, sollten Sie nicht beim Arbeitgeber nachfragen, welchen Eindruck Sie gemacht haben.

Passen Sie zum einen Ihre Kleidung der Stelle und dem potenziellen Arbeitgeber an (in einer Bank ist selbstverständlich Anzug Pflicht), "verkleiden" Sie sich zum anderen nicht. Denn wenn Sie sich in Ihrer vielleicht auch noch neuen Kleidung unwohl fühlen, belastet Sie das in einer Stresssituation noch zusätzlich und unnötigerweise.Auch hier gilt: Verstellen Sie sich nicht. Natürlichkeit ist immer noch der größte Trumpf!

Eine Absage wird Ihnen generell telefonisch mitgeteilt, in manchen Fällen auch per Post.

In Frankreich ist es nicht sehr verbreitet sich im Nachhinein für den Grund einer Absage zu erkundigen.

Aber was können Sie dadurch verlieren? Vielleicht kann Ihnen der Personalverantwortliche sogar Tipps für die nächste Bewerbung geben!

Wenn Sie eine Zusage bekommen: Herzlichen Glückwunsch!